HSG Wittlich II – DJK St. Matthias 31:36 (14:14)
Ei, ei, ei…
Ja, als der x-te Zuruf aus dem kognitiv arg limitierten Publikum kam, dass „[…] ihr die alten Säcke da jawohl plattmacht“,
ja, als der stärkste Spieler der Gastgeber unnachahmlich die rote Karte bekam, nachdem er bereits bei seinen ersten zwei Minuten seine raffinierte Cleverness unter Beweis stellte, als er Olli umlegte und dann einen Meter neben dem Schiri stehend ganz cool rief „eine Trage bitte“,
ja, als ich einer Dame aus dem Zuschauerraum nach dem dreiundvierzigsten unqualifizierten Aufschrei (nach 15 Minuten Spielzeit) ein Handküsschen zuwarf und diese sich darüber furchtbar aufregte (was wirklich in Anbetracht ihrer selbst nur gut gemeint),
ja, als die gegnerische Bank unseren Alterspräsidenten beschimpfte und brüllte „Wat is dat loa dann für einen?“ (Lösung für die Gastgeber: Das ist der Typ, der euer Großvater sein könnte und in der Regionalliga mehr Tore geballert hat, als ihr bis jetzt in der Landes- und Verbandsliga zusammen. Kurze Erläuterung: Regionalliga war eine Liga, die…ach egal, nicht wichtig für euch),
ja, als Wittlich von Anfang an felsenfest meinte, dass sie das Spiel gewinnen würden, was zuckersüß erschien, da, ja da, aber wirklich spätestens da merkten wir: „Hei stimmt wat nit!“
Nicht in eigener Sache: Ihr, ich meine Euch und Euer Publikum: Ihr macht einen Jungschiedsrichter fertig, der sein erstes Landesligaspiel gepfiffen und sich danach sicherlich einen Kopf gemacht hat. Ich hätte einige Eltern aus dem Publikum gerne gesehen, wie eine unqualifizierte Meute Euren Filius in einem solch undankbaren Spiel fertigmacht. Starke Leistung! Wir sind froh, dass wir junge Leute haben, die sich trotz der undankbaren Aufgabe in den Dienst der Sportart stellen und diese überhaupt auf lange Sicht erst ermöglichen. Dass der Junge einen solchen Einstieg in den Herrenbereich hatte, tut mir leid. Was er sich da anhören musste, war dämlichster Dreck im Übermaß. Von daher: Schiri, Chapeau! Lass se labern. Genauso weitermachen!
In eigener Sache: Wenn ich als Zwanzigjähriger (das ist das Alter, in dem ein guter Handballspieler 120 Kilo drückt, einen Halbmarathon unter zwei Stunden läuft und mindestens Oberliga spielt) 4 Punkte in der Landesliga, ich wiederhole Landesliga, gegen „alte Säcke“, „Schauspieler“, „Arschlöcher“ und „Wichser“ abgegeben hätte – „alte Säcke“ übrigens, die nie Handball trainieren – ja spätestens dann würde ich zur ortsansässigen Rhönradgruppe wechseln. Aber da fällt mir ein: Ihr habt ja schon acht Punkte gegen Leute verloren, die eure Väter sein könnten – und ebenfalls nie trainieren; in der Landesliga. Ach ja, noch was, gutgemeinter Tipp von nem alten Sack: Wenn ich die Rückennummer von MJ trage, sollte ich dafür sorgen, dass ich mehr Spielintelligenz besitze als meine Sporttasche.
Und jetzt 80ies-Style: Die ersten dreißig Minuten kurz zusammengefasst: Schund! Außer Olli riss sich keiner seinen Allerwertesten auf und wir waren ständig den berühmten Schritt zu langsam. So entwickelte sich ein Hin und Her der Führungen mit einem Unentschieden zur Halbzeit. In der zweiten Hälfte fingen wir besser an, verfielen aber dann wieder in Schlafhandball, konnten uns jedoch trotzdem seltsamerweise unwesentlich absetzen. Schließlich kam der Moment, in dem der eigentlich starke Halblinke/Mitte seine subtile Spielintelligenz einsetzte und sich fuchsclever auf die Tribüne beförderte. Dass Olli Konzessionszweiminuten bekam, war zwar seltsam, aber nicht schlimm. Denn jetzt steigerten sich alle ein wenig: Angefangen mit TSG aka Frank Dux, der zwei Nachwürfe atomisierte und sowieso eine starke Partie lieferte, über Tom, dessen Tore aus 10m nun aussahen, als würde er gegen ein C-Jugend spielen, bis hin zu Leon, der kurz nach seiner Einwechslung 3 wichtige Buden markierte (nach 60 Minuten A-Jugend). Alles lief besser und wir konnten die letzten 10 Minuten trotz vieler krasser Nachlässigkeiten ruhig zu Ende bringen.
Vielen Dank an Steven, Stefan, Jonas, Max und Leon, die wenig oder keine Einsatzzeit erhielten, weil wir beschixxxxx gespielt haben! Schwaches Spiel von uns, da gibt’s nichts zu beschönigen.
Wir freuen uns, dass wir am Samstag unser Ziel 28:0 zuhause auf dem Wolfsberg verwirklichen können und wir hoffen auf die Unterstützung der Schwarzen Wand sowie all unserer treuen Fans, mit denen wir nach dem Spiel das ein oder andere Kaltgetränk zu uns nehmen wollen. Es wird gegrillt!
Anpfiff: Samstag 19:00 in der Höhle des Löwen, pardon, Wolfes!
DJK: Schultz-Gerhardt und Kalmes – Schommer, Alshok (1), Sturm (13/6), Seiler (3), B. Juncker (2), Frisen, T. Kochann (8), Kammann (5), Hoffmann (4), Lange, Stuhr
Kris Sturm
Herrenwart