Auswärtssieg der 1. Herren

HSG Mertesdorf/Ruwertal – DJK St. Matthias 28:36 (15:19)

Nicht nur der Mattheiser Sieg überrascht, sondern auch die Tatsache, in welcher Besetzung die Gäste den Sieg im Ruwertal einfahren konnten. Mit den Kochann-Brüdern fehlte den Gästen eine wichtige Rückraumachse, dafür zog DJK Spielertrainer mit Christian Stein, dem ehemaligen HSG Coach einen Neuzugang aus dem Ärmel, der seinem ehemaligen Team gleich vier Kisten einschenkte, und vor allem den Deckungsverband der Mattheiser stabilisierte.

Wie erwartet legten die Gäste los, zogen schnell auf 6:3 davon und legten bis 9:6 in der 13. Minute vor. Die Auszeit von HSG Coach Andreas Cartarius half aber den Gästen, die zum 10:12 in der 20. Minute vorlegten und erneut Cartarius zur Auszeit zwangen. Kris Sturm legte nach und hatte wesentlichen Anteil an der 15:19 Pausenführung der Gäste. Den Rückstand konnten die Gastgeber nach dem Wechsel nicht mehr wettmachen, im Gegenteil! Zum Spielende hatten die Routiniers wesentlich mehr zuzusetzen, bauten den Vorsprung nach dem 23:26 in der 47. Minute deutlich aus.

„Der Gast hat verdient gewonnen, da sie mehr ins Spiel investiert haben als wir. Mit Christian Stein hat die Mannschaft eine enorme Verstärkung im Deckungsverband. Bei uns war der Deckungsverband durch das verletzungsbedingte Fehlen von Philipp Simon, der aufgrund eines Knorpelschadens im Knie länger ausfällt, geschwächt und wir konnten das Fehlen nicht kompensieren. Mit 28 Toren muss man eigentlich ein Spiel gewinnen. Das dies nicht gelang, lag überwiegend an unserer Deckung. Zudem hatten wir mit Maximilian Simon und Peter Zock zwei weitere, verletzungsbedingte Ausfälle zu verkraften und hier fehlten einfach die Alternativen! Mit zunehmender Spieldauer konnten wir den Mittelblock der Gäste nicht mehr unter Druck setzen, blieben immer wieder am Mittelblock der Gäste hängen und leisteten uns viele technische Fehler. Dennoch zeigte meine Mannschaft Moral, hatte in Philipp Schwall im zweiten Spielabschnitt einen guten Torwart, der einige Bälle wegfischte und Thomas Billen, der im Angriff Akzente setzte, die auffallendsten Spieler“, so der Gastgebertrainer, der zudem die gute Schiedsrichterleistung von Klaus Wenner lobte.

„Ich bin unfassbar stolz auf meine Mannschaft. Die Vorzeichen waren alles andere als gut. Das im Vorfeld einzig Positive: Harz erlaubt in Mertesdorf. Ohne die beiden Kochann-Brüder, Martin Falk, Jonas Lange und im Rückraum einfach besetzt, sah es mit unserer Rumpftruppe nicht rosig aus. Aber ab der ersten Spielminute der fairen und von Klaus Wenner gut geleiteten Partie merkte man uns an, dass es heute für jeden Gegner schwer werden würde. Angetrieben von einem Boris Juncker auf der Mitte, der an diesem Tag endlich auftrat, wie er aussieht, nämlich körperlich hoffnungslos überlegen, zog dieser im Angriff die Fäden und stabilisierte ebenso wie sein Bruder Sedi Juncker die Abwehr durch sein gutes Stellungsspiel. Einfacher Druck auf die Abwehr reichte uns in der Offensive oft, um immense Lücken zu reißen. Dass wir zeitweise etwas zurücklagen, war eher unserer Wurfquote geschuldet, als dem Spiel der Gastgeber. Mit viel Geduld spielten wir simple Spielzüge, die immer wieder zu einfachen Toren führten. Dazu kam, dass unser jüngster, Leon Seiler, endlich sein Spiel hatte: Extrem schnell in der ersten Welle und auch im Positionsspiel nie auszuschalten, hielt er uns durch seine Tore in komfortabler Führung vorne. Auch meldete er Andi Schröder von der ersten Spielminute in einer gut gespielten Manndeckung ab. Dass man über Christian Stein nicht werfen sollte, wusste glücklicherweise auch nicht alle Mertesdorfer und so konnten wir zeitweise auch wichtige Gegenstoßtore über Lars und Leon erzielen. Chris blockte zahlreiche Bälle mühelos und war in der Abwehr neben Boris eine Bank. Man merkte ihm den Spaß neben den alten Kollegen deutlich an. Stets in komfortabler Führung spielten wir die Partie routiniert zu Ende. Ganz großes Lob an die Moral der Mannschaft. Ich bin gespannt, wen wir durch unseren Standhandball noch überraschen werden“, meinte der Mattheiser Coach Kris Sturm ironisch.

HSG: Schwall und Roth – Keil, Schröder (4), Wenzel (3), Billen (14/9), Ferring, Frisch, Pinnel, M. Simon (2), Zock (2), Schichtel.

DJK: Conermann und Barton – Seiler (9), Schommer, Sturm (12/5), B. Juncker (6), S. Juncker (2), Hoffmann, Lange, Frisen (1), Stein (4), Nabakowski (2)

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