JSG Mosel-Ruwer – DJK. St Matthias 24:14
Klar, Goliath hat hier gewonnen; sehe ich ein. Aber erstens erzählt die biblische Geschichte ja nur vom Rückspiel der beiden, zweitens hatte der alttestamentarische kleine Junge in der ersten Begegnung mit Goliath auch 50 Minuten mit 2 jungen Schiris zu kämpfen, bei denen der eine meist unsicher das Gegenteil des anderen sah, sein Compagnon jedoch in traumwandlerischer Sicherheit nicht nur die Zeichen von Prell- oder Tippfehler und Schrittfehler konsequent verwechselte, sondern diese auch bei Spielern sah, die den Ball gar nicht führten – in den ersten 40 Minuten leider nur bei uns.
Hey, ich weiß: Es sind Jungsschiris, hör´auf dich zu beschweren, wir brauchen die Jungs…“ Alles richtig, aber: Wenn Til von Halblinks den 8. Siebenmeter nicht bekommt,sondern stattdessen gar nichts, da ist unsere Geduld am Ende(und das ab Minute 8). Vor allem dann, wenn der Gegner in der Summe gerechnet ca. 3 Meter größer ist. So, genug gemeckert!
Da wir mit der halben D-Jugend antraten, weil unsere etatmäßigen zwei Steinfletschen im Rückraum kurzfristig verletzungsbedingt absagen mussten, hätte ein unbeteiligter Zuschauer sich gefragt, warum die kleinen Jungs denn gegen die großen da spielen müssen. Körperlich waren wir den starken Gastgebern hoffnungslos unterlegen. Dass die anderen Mannschaften meist körperlich überlegen sind, wissen wir in der C mittlerweile, damit hatten aber selbst wir nicht gerechnet. So waren wir von Anfang an überfordert, zwei der gegnerischen Rückraumspieler im 1:1-Spiel aufzuhalten. Die Gastgeber überrannten uns schlichtweg in der Hälfte 1, in der wir auch in Ehrfurcht erstarrten. So lagen wir zur Halbzeit bereits 9 hinten. Aber spätestens in der 18. Spielminute merkten wir: „Hey, hamma wohl bisschen zu viel Schiss gehabt.“ Ab diesem Zeitpunkt spielten wir in der Abwehr wieder wie Mattheiser und merkten, dass auch die großen starken Jungs eigentlich gut zu halten sind, wenn der Nebenmann kurz aushilft. Jedoch fand unsere Offensive gegen die Abwehr der Gastgeber kaum Mittel, gute Torchancen zu erarbeiten. Gelang es Conny und Til dann doch, sich 1:1 durchzukämpfen mit 2 Armen am Hals, gab es dafür – ihr ahnt es – goar neist. Corben spielte in Hälfte eins sehr clever, denn er machte sich nicht die Mühe, sich in 1:1-Situationen zu verwickeln, sondern er hinterlief den gegnerischen Außen ein paar Mal sehr effektiv. Auch Oskar erzielte gegen Ende sehenswerte Tore von außen.
Fakt: Durch Kampf und Willen ist es uns gelungen, die zweite Halbzeit, die wir in der Abwehr dann endlich im Normalbetrieb spielten, mit nur einem Tor zu verlieren.
So, und jetzt nochmal der Deckel im Gesamten: körperlich Auenland vs. Mordor, dazu zwei Zauberer im Bereich der Fantasy (leider gegen Auenland), zwei wichtige Akteure nicht da (Pelle und Felix wurden schmerzlich vermisst) – und trotzdem die zweite Halbzeit völlig ausgeglichen gestaltet: Jungs Hut ab! Wir sind stolz auf euch! Mehr gelernt als bei einfachen Siegen.
Und wie sagte M.J. einst: Sie müssen immer noch nach Mattheis (oder war es Chicago?).
Kris Sturm – Trainer