mD: Licht und Schatten beim Final Four

DJK St. Matthias-Kastellaun-Simmern 16:13

Licht: Mit dem wichtigen Sieg gegen den Tabellenzweiten der Staffel Ost konnten wir das Ticket zur Rheinlandmeisterschaft am 06.04 in Koblenz lösen. Yeah! Dass es gegen die Gäste aus Kastellaun schwer werden wird, konnte man aus der Tabelle der Nachbarstaffel unmissverständlich ablesen. Lediglich zwei knappe Niederlagen gegen die verlustpunktfreien Wittlicherstanden zu Buche, was uns natürlich vorwarnte. Zudem waren die Torschützen mit Ausnahme der starken Nummer 14 sehr gut verteilt, sodass uns klar war, dass von jeder Position Gefahr drohte. Wie erwartet entwickelte sich eine enge Begegnung, in der wir uns erstmals in der 17 Minute mit 2 Toren absetzen konnten. Jan wirbelte von Beginn an auf Linksaußen ordentlich und spielte mutig. In den ersten Minuten standen wir in der Abwehr jedoch zu offensiv, was die Gäste durch cleveres 1:1-Spiel ausnutzen konnten. Erst als wir die Verteidigung defensiver zur Mitte hin komprimierten, taten sich die Gäste schwerer und es fanden nur noch einige „Kullereier“ den Weg ins Tor. Zudem packte Lukas den Wolf aus und entschärfte somit wichtige Bälle. Ab der 20. Minute zogen wir dann durch konzentriertes und geduldiges Positionsspiel, bei dem Louis auf der Mitte klug und torgefährlich Regie führte, Tor um Tor auf 14:10 davon. Durch beherztes Spiel konnten die Gäste sich noch einmal aufbäumen, jedoch brachten wir die Partie „cool“ und clever zu Ende. Lenny ackerte wie gewohnt hinten und war vorne nicht zu stoppen. Julian brachte von Beginn an viel Druck auf der Halbposition und bediente Lenny mit sehenswerten Assists. Obwohl sich Conny gegen den sehr starken Abwehrspieler auf der Gegenseite zunächst schwertat, blieb er geduldig und spielte den Ball weiter, was ihm später die notwendigen Lücken für ganz wichtige Buden verschaffen sollte. Ein entscheidender Faktor zum Sieg war aus unserer Sicht auch die Stimmung auf der Bank: Obwohl klar war, dass viele Wechsel in diesem Spiel nicht drin sein würden, feierte die Bank jede Aktion bis zum Schluss frenetisch, was auch das Publikum anspornte. Ein wirklich geiles Spiel mit toller Stimmung, das von Schiri Jo Pütz wie gewohnt ruhig und souverän geleitet wurde. 

DJK St. Matthias-HSG Wittlich 7:15

Schatten: Glückwunsch an die Wittlicher-Jungs, die sich völlig verdient die Meisterschaft sicherten. Dabei scheinen wir den Fluch nicht loszuwerden, dass vor den meisten wichtigen Spielen irgendein Kack passiert, was für D und C-Jugend gleichermaßen gilt. So standen die Vorzeichen zum ersehnten Finale gegen unseren Lieblingsgegner kurz vor der Partie plötzlich sehr schlecht. Unsere starken Halben Conny und Julian waren völlig platt und konnten nicht spielen. So mussten wir die Aufstellung über das gesamte Spiel improvisieren. Dazu kamen viele 2-Minuten-Strafen, teils berechtigt, teils wenig nachvollziehbar, was das Positionschaos komplettierte. Ganz klar: Mit diesen Bedingungen gewinnst du nicht gegen die sehr starken Gäste. Umso überraschender erschien, dass wir das Spiel bis zur 13. Minute sehr offen gestalten konnten und lediglich mit einem Tor zurücklagen. Kompliment an alle, die bis hierher tapfer oft auf ungewohnten Positionen kämpften! Völlig klar war jedoch, dass der Staffelsieger-Ost aufdrehen würde, was dann natürlich geschah. Immer öfter nutzten die Wittlicher nun die Räume, die sich aus Abspracheproblemen und auch körperlicher Unterlegenheit ergaben. So schafften wir es nicht mehr, die starken 1:1-Spieler in der Abwehr zu doppeln, was zu einfachen Toren führte. Auch vorne rannten wir uns gegen die robusten Bezirksmeister fest, da uns die Durchschlagskraft aus dem Rückraum schlicht fehlte. Alles an sich kein Problem, unter diesen Bedingungen gegen eine gute Mannschaft zu verlieren, wenn du mit Anstand und erhobenem Haupt den Kürzeren ziehst; schafften wir aber nicht. Stattdessen ließen wir uns zu dummen Frustaktionen hinreißen, die allesamt völlig korrekt vom Schiedsrichtergespann geahndet wurden. Wir bekleckerten uns hier wahrlich nicht mit Ruhm, was uns als Trainer immer noch sehr ärgert. Aber der kühle Kopf, die berühmte „Coolness“ in schwierigen Situationen, ist eben eine unserer Hauptbaustellen für die kommenden Jahre. Die Aufregung um die Schiriansetzung des jungen Gespanns aus Wittlich kann ich nicht teilen. Klar, zunächst erscheint diskutabel, dass das Finale von Wittlichern geleitet wird, aber die Leistung der beiden an sich war mit Ausnahme von 2-3 Zweiminutenstrafen am Anfang der Partie aus meiner Sicht völlig ok. Auch, dass die beiden uns Trainern die Pfiffe ruhig und sachlich erklärten, empfand ich als positiv, wenn auch nicht immer nachvollziehbar. Mit dem klaren Ausgang des Spiels hatten sie ohnehin nichts zu tun. Ich bin froh über junge Schiedsrichter, denen man selbstverständlich einige komische Pfiffe zugestehen muss; passiert vielen alten Hasen mindestens genauso oft. 

Zurück zum Licht: Wir sind beim Rheinland-Final-Four in Koblenz am Start und sind heiß wie Frittenfett. Wir sind eine geile Truppe mit viel Potential, aber wir müssen noch viel lernen, um bei solch großen Turnieren vorne mitzuspielen. So gehen wir das Event am 06.04 auch an. Lernen, Erfahrungen mitnehmen und schauen, was gegen die Hammerkonkurrenz so geht, wenn man voll besetzt ist und bis zum Schluss coolund schlau bleibt. 

PS. Vielleicht nutzen wir die bescheuert langen Pausen bei den Final-Fours, um zwei Stunden pennen zu gehen(-;

Kris Sturm – Trainer